Kriemhild
Ein sinfonisches Spiel zum Nibelungenlied von Enjott Schneider | Eröffnungskonzert
Sa, 01. Juli 2023
19:30 Uhr / Passau / Dreiländerhalle
Ticket-Hotline 0851 56096-26
kartenzentrale@ew-passau.de

Symphonieorchester des Passauer Konzertvereins
Festspielchor der Europäischen Wochen
Theresa Pilsl | Sopran
Laima Bach | Harfe
Miroslav Nemec | Sprecher
Friedrich M. Dosch | Sounddesign
Sophie Lux | Videokunst
Markus Eberhardt | Leitung
Enjott Schneider | Komponist


Enjott Schneider | Kriemhild. Ein sinfonisches Spiel zum Nibelungenlied

Die junge Kriemhild ahnt: Wenn sie liebt, sterben Menschen. Doch wer kann ohne Liebe leben? Atemberaubend sind die Intrigen, deren Opfer sie wird. Ihr Mann ermordet, ihr Schatz geraubt, ihr Kind erschlagen. Verraten von Freunden, im Stich gelassen von den Brüdern, wächst in Kriemhild der Dämon der Rache… „Kriemhild“ ist ein mitreißendes Werk rund um Liebe und Leid, um Schuld und Unschuld, um Vergebung und Vergeltung. Im Auftrag der EW hat Enjott Schneider ein sinfonisches Spiel über das wohl berühmteste Epos des deutschen Mittelalters geschaffen, das um das Jahr 1200 mutmaßlich in Passau niedergeschrieben wurde.
Mit Original passagen aus dem Nibelungenlied (in neuhochdeutscher Übersetzung), Solosopran, Chorgesang, Sinfonieorchester, elektronischen Zuspielungen und Videoprojektionen.

Am Freitag, 23. Juni 2023 findet um 19 Uhr im EW-Saal eine Einführung in das Nibelungenlied durch die Mediävistin Prof. Dr. Andrea Sieber von der Universität Passau statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Club Soroptimist International Passau. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Anmeldung unter SI-Passau-SF@gmx.de

SOUNDDESIGN UND VIDEOPROJEKTIONEN
Die konzertante Aufführung wird untermalt von mitreißenden Sounddesigns wie in einem Kinofilm. Dadurch versetzt das Klanggeschehen die Zuhörerinnen und Zuhörer förmlich mitten hinein in die Welt des Nibelungenlieds mit seinen Wundern, Kämpfen und Schlachten. Die renommierte Videokünstlerin Sophie Lux schafft Videoprojektionen, die das Publikum zusätzlich in den Bann des Geschehens ziehen.

EIN NIBELUNGENSPIEL FÜR PASSAU
Das Nibelungenlied ist mutmaßlich vor rund 800 Jahren in Passau nieder geschrieben worden. Dafür sprechen zahlreiche Passau-Bezüge und detaillierte Ortskenntnisse, die die Dichtung verrät. Der Passauer Bischof Wolfger von Erla (um 1180 – 1218) führte einen Hof, an dem Minnesänger ein- und aus gingen – mutmaßlich gab Wolfger den Auftrag, die aufregenden Abenteuer zu verschriftlichen, die die Spielleute schon lange mündlich tradierten.

KRIEMHILD – EINE PASSAUERIN?
In der Person Kriemhilds gibt es auffällige Parallelen zur ersten Königin von Ungarn, der Seligen Gisela, die in Passau ihre letzte Wirkungs- und Ruhestätte im Kloster Niedernburg fand. Sowohl die fiktionale Kriemhild als auch die historische Gisela heirateten als Christinnen einen ungarischen Heidenkönig. Beide hatten verwandtschaftliche Beziehungen mit dem Bischof von Passau. Seit mehr als 100 Jahren wird in den Kulturdebatten Passaus der Ruf nach einem Nibelungenspiel laut. Dazu gab es wiederholt Anläufe. Mit „Kriemhild. Ein sinfonisches Spiel“ möchten die EW nun zeigen, dass das Nibelungenlied in seiner packenden Dramatik auch ein heutiges Publikum mitzureißen vermag.

KREATIVTEAM
Enjott Schneider ist einer der meistgespielten Komponisten der europäischen Gegenwart. Dem Klassikpublikum ist er als produktiver Komponist für alle Konzertsaalgrößen bekannt. Das Fernseh- und Filmpublikum kennt seine Musik von cineastischen Höhepunkten wie „Schlafes Bruder“, „Herbstmilch“, „Stalingrad“ und von zahlreichen Fernsehproduktionen.

Miroslav Nemec spielt seit 1989 den Münchner Tatort-Kommissar Ivo Batic. Für seine schauspielerische Leistung erhielt er den Grimme-Preis. Als Theaterschauspieler war er u. a. bei den Münchner Kammerspielen sowie am Alten Schauspielhaus Stuttgart aktiv.

Theresa Pilsl stammt aus der Nähe von Passau. Sie feierte Erfolge mit renommierten Ensembles und bei hochkarätigen Wettbewerben, vom Heidelberger Frühling bis zum Verbier Musikfestival. Sie sang u. a. als Solistin unter Kent Nagano sowie mit der Akademie für Alte Musik Berlin.

Sophie Lux ist als Videodesignerin und Bühnenbildnerin künstlerisch mit dem Wiener Burgtheater, dem Theater in der Josefstadt und den Salzburger Festspielen verbunden. Eine ihrer aktuellen Produktionen ist „Katharsis“ nach Geschichten der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk, die im Akademietheater an der Burg läuft.

Friedrich M. Dosch machte sich als Sounddesigner erstmals mit „Der Name der Rose“ einen internationalen Namen. Seit über 30 Jahren arbeitet er mit Enjott Schneider zusammen, etwa in Produktionen wie „Schlafes Bruder“, „Stalingrad“ oder „Stauffenberg“. Auch zahlreiche Tatorte mit Miroslav Nemec hat Dosch als Sounddesigner mitgestaltet.

Mit dem Festspielchor der Europäischen Wochen und dem Symphonieorchester des Passauer Konzertvereins erhält die Aufführung ein regionales musikalisches Fundament. Mit Mitgliedern aus ganz Niederbayern ist der Festspielchor der Europäischen Wochen erstmalig wieder seit 2018 auf der Bühne versammelt. Das Symphonieorchester des Passauer Konzertvereins – seit über 100 Jahren fester Bestandteil des Passauer Musiklebens – musiziert unter Leitung von Markus Eberhardt, der das Bürgerorchester seit 2006 leitet. Konzertmeisterin ist Margit Weinberger.
Ort der Veranstaltung
19:30 Uhr / Passau / Dreiländerhalle
Routenplaner
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