„Europa: Identität, Krise, Zukunft“ heißt das Thema des 20. Passauer Tetralogs, der im Rahmen der Festspiele Europäische Wochen Passau am Sonntag, 9. Juli, um 12 Uhr im Audimax der Universität Passau stattfindet. Moderiert wird die Veranstaltung in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing von deren früherem Direktor, Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter.

Zur Diskussion der aktuellen europäischen Herausforderungen hat der einstige Inhaber des Politiklehrstuhls an der Universität Passau ein ausgewiesenes Expertenquartett in Europaangelegenheiten aufs Podium geladen: MdEP und EVP-Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber, den Rechtswissenschaftler und Kabinettschef des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, Martin Selmayr, den Politologen und Fachmann in deutsch-französischen und europäischen Fragen, Henri Ménudier, sowie den Soziologen Zdzisław Krasnodębski, der die polnische Partei „Recht und Gerechtigkeit“ im Europäischen Parlament vertritt.

„Europa war das größte Friedens- und Wirtschaftsprojekt nach den heftigen Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert“, sagt Heinrich Oberreuter. Besinnung auf Gemeinsamkeiten, Kooperation statt Zerfleischung. An sich seien die Erfolge überwältigend, so der Passauer Politikexperte. Und dennoch: „Visionen besitzen offenbar mehr Strahlkraft als ihre Verwirklichung, sobald sie alltäglich geworden sind.“ Zumindest für manche Länder im Osten Europas scheint dies nach Ansicht Oberreuters zu gelten.

Ob die EU nach dem Brexit bröselt oder doch an Bedeutung gewinnt, wenn Amerika sich schwächt – und ob es sinnvoll ist, die Integration zu vertiefen, wenn nationale Ideen Konjunktur haben, will Heinrich Oberreuter beim 20. Passauer Tetralog zur Diskussion stellen. „Europa ist ein gutes Projekt“, befindet er. Zwar vielfach kleingeredet und angegriffen – „aber gleichwohl unverzichtbar“.

Der Eintritt zum 20. Passauer Tetralog ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.